Ein Kempner – Abend
Mich hätten Sie mal lesen soll`n!
Lyrik, Swing und Klassik
Friederike Kempner...
... geschmäht und vielgescholten, von großen Autoren ihrer Zeit bekämpft, von Verlagen unter den Tisch gekehrt und verachtet, sie, die wunderbare Friederike, sie, "die, die - keiner weiß, wie - " eine Millionenauflage ihrer Gedichtbände erreicht, die der literarische Feinschmecker bis heute heimlich im Nachttisch versteckt: Sie, die Meisterin der unfreiwilligen Komik – der schlesische Schwan, der Heinz Erhardt des 19. Jahrhunderts oder – darf man sagen: Die Foster – Jenkins der Literatur.
Dabei findet sie selbst es nicht lustig, dass man über sie lacht, weil, ihr ist es ernst, mit allem, was sie schreibt, und gerade deshalb ist sie einzigartig komisch! Friederike Kempners hinreißendes Selbstvertrauen entwaffnet jeden, selbst wenn er zum Lachen in den Keller geht, oder unter die Bettdecke. Oder an einem Abend wie heute, wo sie für uns aufersteht. Ihr größter Widersacher - Alfred Kerr, ruhmreicher Theaterkritiker und Journalist, der sich, ganz offenbar, ihrer schämte, Neffe hin, Neffe her, hieß ursprünglich -Alfred Kempner- und ließ sich immerhin umbenennen. Warum? Weil kein Geringerer als Berthold Brecht den großen Kerr ob seiner Verwandtschaft zu vernichten suchte. Ha - Wenn das kein Anlass ist, dieser Feindschaft nachzugehen, was dann?! Dazu Musik, natürlich hochkarätig, erfrischend, ernst, heiter bis komisch … das wäre ja gelacht!!!